Musik verbindet: Oschatzer und Flüchtlinge greifen in die Saiten

Oschatzer Allgemeine vom 02.05.2015

Begegnungsabend in Musikschule gelingt / Hornemann: „Fast ein bisschen Partystimmung“

Oschatz. Es war ein Versuch – und der ist geglückt: Bei einem offenen Abend in der Oschatzer Außenstelle der Kreismusikschule begegneten sich in ungezwungener Atmosphäre Musikfreunde aus der Region und Flüchtlinge, die derzeit in der Stadt leben.
Initiiert hatte die Veranstaltung Musikschul-Mitarbeiterin Sarah Schmidt. „Ich bin einfach mal aus Neugier abends mit Freunden zum Heim gegangen und hab die Leute dort angesprochen“, sagte sie. Dabei habe sie gemerkt, dass die Flüchtlinge, die etwa aus Syrien nach Oschatz gekommen sind, froh waren, dass jemand Interesse gezeigt hat und auf sie zugekommen ist. „Sie haben zum Teil sehr Schlimmes im Krieg erlebt und verarbeiten das auch mit Hilfe von Musik . Dieses Interesse hat uns verbunden“, beschrieb die junge Frau.
Gemeinsam mit Susanne Hornemann von der Oschatzer Außenstelle der nordsächsischen Musikschule „Heinrich Schütz“ habe sie dann überlegt, welches Angebot man den Menschen hier machen kann: „Wir wollten einen offenen Abend bieten mit einem Konzert unserer Schüler und Ensembles und einem gemeinsamen Essen.“ Eine Idee, die offenbar ankam: „Das Konzert war sehr gut besucht, der Saal voll“, freute sich Susanne Hornemann. Von den Flüchtlingen hätten rund 30 Leute, einschließlich Familien mit Kindern, die Einladung angenommen.
Die Stimmung sei toll gewesen, und besonders das Saxofon-Trio der Musikschule habe für Begeisterung im Publikum gesorgt. Diese entspannte Atmosphäre habe auch nach dem Konzert angehalten. „Es wurde gegessen und geredet. Die Kommunikation mit den Flüchtlingen kam trotz Sprachbarrieren besonders gut bei unseren älteren Schülern und den Abiturienten an“, erzählte die Lehrerin, „und da, wo Sprache aufhörte, fing die Musik an.“ So hätten die Gäste bis in den späten Abend Instrumente ausprobiert, gemeinsam getrommelt, gesungen und getanzt. „Das war fast ein bisschen Partystimmung.“
Womöglich ist damit der Grundstein für ähnliche Begegnungen gelegt. Auf alle Fälle können sich Musikinteressierte schon einmal den Tag der offenen Tür vormerken: Dazu lädt die Einrichtung am 8. Juli in die Räume am Dresdener Berg ein. JB

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